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Unsere aktuellen Forschungsfelder
Wir möchten ihnen unsere aktuellen und abgeschlossenen Forschungsprojekte vorstellen. Das WBI arbeitet hierzu immer wieder mit verschiedenen nationalen und Internationalen Partnern zusammen.
EIP-AGRI: OPG A.C.S.E - Arbeitsgruppe zur Charakterisierung von Strategien bei Esca
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Die EU möchte mithilfe der Europäischen Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-Agri) frischen Wind ins landwirtschaftliche Innovationsgeschehen bringen. Durch diesen neuen Ansatz sollen sogenannte Operationelle Gruppen (OPGs) einen besseren Austausch zwischen Praxis und Forschung fördern. Am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg wird seit Januar 2019 bis Dezember 2022 im Rahmen des Projektes OPG A.C.S.E an der Erforschung von Strategien gegen Esca gearbeitet. Das Projekt wird mit rund 450.000€ gefördert.
Der Esca-Komplex ist inzwischen eine der bedeutendsten Krankheiten der Weinrebe. Sie wird von verschiedenen holzzersetzenden Pilzen verursacht und kann zum Absterben ganzer Rebstöcke führen. Für den Weinbau besteht dringender Handlungsbedarf für innovative Verfahren, um Schäden durch die Esca-Krankheit zukünftig zu vermeiden. Ziel des Projektes ist es, die Entwicklung effektiver Strategien zum Schutz vor Esca und zur Sanierung befallener Rebflächen voranzutreiben. Diese Strategien umfassen Verfahren um Infektionen der Schnittwunden mit den Erregern zu verhindern und zum raschen und kostengünstigen Neuaufbau oder zum Erhalt der Rebstöcke in Befallsflächen. Zur Entwicklung eines praxistauglichen Verfahrens werden wissenschaftliche Untersuchungen in folgenden Bereichen durchgeführt:
- Früherkennung des Befalls mittels drohnengestützer Multispektralkameraaufnahmen
- Zeitpunkt und Technik des Neuaufbaus und der Sanierung (u.a. Resetmethode sowie Rebchirurgie)
- Weiterkultur der neu aufgebauten Stämme
- Einfluss von Sortenunterschieden auf die entsprechende Maßnahme
- Schutz der Wunden vor Neuinfektionen (Untersuchung des Sporenflugs, Schnitttechniken und Wundschutzmethode)
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen dienen als Basis für die Entwicklung von effektiven und wirtschaftlichen Strategien sowie Handlungsanweisungen. Diese werden unter Praxisbedingungen in Modellbetrieben evaluiert, zur Praxisreife weiterentwickelt und in die weinbauliche Praxis eingeführt.
FDW-Projekt: Grauburgunder Virus
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2012 konnte mittels Next Generation Sequencing (NGS) eine bisher unbekannte Virussequenz aus wuchsdepressiven Rebstöcken identifiziert werden – das Grauburgunder Virus (GPGV). Symptomatische Pflanzen zeichnen sich durch starke Triebstauchungen, marmorierte und teilweise deformierte Blätter und einen Ertragsverlust von bis zu 80 % aus. Seit 2012 wurde GPGV weltweit in einer Vielzahl von Rebsorten nachgewiesen. In Deutschland wurden bisher noch keine umfangreichen Studien zu GPGV durchgeführt. Der Forschungsring des Deutschen Weinbaus (FDW) finanziert momentan ein Projekt am WBI um eine Risikobewertung des GPGV für den deutschen Weinbau auszuarbeiten.
Um eine solche Risikobewertung erstellen zu können, werden folgende Fragestellungen bearbeitet:
- Wie hoch ist die bereits vorhandene Durchseuchung von GPGV in deutschen Weinbauregionen und welche genetischen Varianten sind vertreten?
- Welche/r Faktor/en haben einen Einfluss darauf, ob eine Pflanze Symptome ausbildet bzw. latent bleibt?
- Wie verhält sich die Symptomatik einer infizierten Pflanze im Laufe einer bzw. mehreren Vegetationsperioden?
- Welche Vektoren sind an der Verbreitung des GPGV beteiligt?
- Welche Rolle spielen alternative Wirtspflanzen?
- Welche Auswirkungen hat das Virus auf weinbauliche Parameter?
In Kooperation mit engagierten Winzern, zwei weiteren Forschungseinrichtungen und einer Schweizer Diagnostikfirma für Pflanzenpathogene werden Versuche im Rahmen einer Promotionsarbeit durchgeführt, um Antworten auf die oben genannten Fragen zu finden.
Triebe infizierter Reben haben oft sehr stark verkürzte Internodien und weisen generell ein schwaches Wachstum auf Links: Die Traubenanzahl als auch die -größe sind bei symptomatischen Stöcken stark reduziert / Rechts: Häufige helle Marmorierung der Blätter
BÖLN: VITIFIT – Gesunde Reben im Ökoweinbau durch Forschung, Innovation und Transfer
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Das Praxisforschungsnetzwerk VITIFIT soll Grundlagen zur Sicherung und Weiterentwicklung des ökologischen Weinbaus erarbeiten und somit die Planungssicherheit von Bioweingütern verbessern. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Insgesamt werden hierfür 6,3 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bereitgestellt.
Die Leitung des Konsortiums übernimmt die Hochschule Geisenheim. Beteiligt sind außerdem die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim, die Dienstleistungszentren ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz sowie Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, die Friedrich-Alexander Universität in Erlangen-Nürnberg, das Julius Kühn-Institut (JKI) in Siebeldingen sowie das Staatliche Weinbauinstitut (WBI) in Freiburg. Die Bioverbände Bioland, Demeter, ECOVIN und Naturland bilden durch ihre weitreichende Vernetzung wichtige Partner im Verbund. Die Praxispartner GEOsens GmbH aus Schallstadt, die Trifolio-M GmbH aus Lahnau, die uv-technik meyer GmbH aus Ortenberg sowie mehrere namhafte Öko-Weingüter, als Pilot- und Demonstrationsbetriebe, komplettieren das Konsortium.
Thematisch ist VITIFIT in vier Bereiche gegliedert: Der Themenbereich A umfasst die Entwicklung, Optimierung und Etablierung von Verfahren und technischen Lösungen im ökologischen Weinbau, um die Rebengesundheit zu verbessern und zu stabilisieren. Die Rebenperonospora steht hierbei im Fokus. Im Themenbereich B geht es um die Entwicklung und Weiterentwicklung von züchterischen Aktivitäten bei robusten, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI) und Sortenstrategien sowie deren Markteinführung. Der Themenbereich C beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des seit vielen Jahren etablierten Prognosesystems „VitiMeteo Rebenperonospora“. Die Prognose soll um die Bedürfnisse des ökologischen Weinbaus und der robusten Sorten erweitert werden, um zukünftig noch präzisere Vorhersagen liefern zu können. Im Themenbereich D schließlich geht es um den Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis.
Projektleitung am WBI: Dr. René Fuchs, Referat für Phytopathologie und Diagnostik
INTERREG-Projekt "VITIFUTUR" (abgeschlossen 2019)
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VITIFUTUR – Transnationale Plattform für Angewandte Forschung und Weiterbildung im Weinbau
Der Klimawandel stellt den Weinbau in der trinationalen Region Oberrhein vor neue Herausforderungen. Die Erderwärmung kann die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten, die bislang in der Region Oberrhein nicht vorgekommen sind, fördern. Gleichzeitig fordern die Verbraucher verstärkt einen ökologischen und nachhaltigen Weinbau sowie den Schutz der natürlichen Ressourcen. Um beidem gerecht zu werden, bedarf es der Erforschung neuer Wege und Innovationen. Das Ziel von VITFUTUR ist die Entwicklung von innovativen Strategien für den nachhaltigen Weinbau, insbesondere die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf das unbedingt notwendige Maß. Hierzu arbeiten wissenschaftliche Partner und Vertreter aus der Praxis gemeinsam an nachhaltigen Lösungen. Zusätzlich zu den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind der Transfer von Wissen und neuen Verfahren in die weinbauliche Praxis sowie die Information der Öffentlichkeit über das Projekt wesentliche Bestandteile von VITIFUTUR.Zielsetzungen des Projekts
Die Ziele von VITIFUTUR sind es, nachhaltige und innovative Verfahren zur Bekämpfung von Krankheiten der Weinrebe zu entwickeln, die in der Praxis Anwendung finden. Der Schwerpunkt dieser Arbeiten liegt auf den wirtschaftlich relevantesten Krankheiten in der Region Oberrhein. Diese sind:
Falscher Mehltau
Der Falsche Mehltau ist eine Pflanzenkrankheit, die durch den pilzähnlichen Erreger Plasmopara viticola verursacht wird, und zu großen wirtschaftlichen Schäden im Weinbau führen kann.
Reisigkrankheit
Die Reisigkrankheit ist die bedeutendste Viruskrankheit im Weinbau und wird vor allem durch das Grapevine Fanleaf Virus hervorgerufen, das Blattsymptome und Entwicklungsstörungen insbesondere bei den Trauben verursachen kann.
Esca
Esca ist eine Krankheit, die von verschiedenen holzzersetzenden Pilzen verursacht wird. Sie kann zum Absterben ganzer Rebstöcke führen und hat in den letzten Jahren in der Region Oberrhein stark zugenommen.
Projektlaufzeit und Fördermittel
Das Projekt läuft von Februar 2017 bis Dezember 2019 und die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 4 Millionen EURO. Davon wird rund die Hälfte durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem Programm INTERREG V Oberrhein sowie ca. 60.000 EURO aus Schweizer Fördermitteln getragen, die andere Hälfte von den Projektpartnern.
Projektpartner sind:
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, Projektträger
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Botanisches Institut
Universität Koblenz-Landau
Universität Freiburg
RLP AgroScience
Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland Pfalz
Université de Haute-Alsace
Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) – Institut de Biologie Moléculaire des Plantes
Institut National de la Recherche Agronomique (INRA)
Kontakt
Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Projektwebsite www.vitifutur.net.
Haben Sie noch Fragen? Stellen Sie diese in unserem Forum http://forum.vitifutur.net/ oder schreiben Sie an Vitifutur@wbi.bwl.de.
Esca-Symposium am 19.04.2018 in Freiburg-Tiengen
- Die Vorträge zum Download -Datum Bezeichnung Typ 25.05.2018 Wundschutz als Teil der Prävention gegen Rebholzkrankheiten Vortrag: Wundschutz als Teil der Prävention gegen Rebholzkrankheiten; Dr. Annett Kühn, Esca-Symposium 2018 Freiburg 02.05.2018 Vintec® gegen Esca – Ein ganzheitlicher Ansatz nach dem Vorbild der Natur! Vortrag: Vintec® gegen Esca – Ein ganzheitlicher Ansatz nach dem Vorbild der Natur!; Dr. Stephan Reimann, Esca-Symposium 2018 Freiburg 02.05.2018 Schnittwunden als Eintrittspforten für die Esca-Erreger Vortrag: Schnittwunden als Eintrittspforten für die Esca-Erreger; Dr. H.-H- Kassemeyer, Esca-Symposium 2018 Freiburg 02.05.2018 Fachgerechte Reberziehung als Prophylaxe gegen Holzkrankheiten Vortrag: Fachgerechte Reberziehung als Prophylaxe gegen Holzkrankheiten; Florian Sinn, Esca-Symposium 2018 Freiburg 03.05.2018 Esca – Situation in Baden Vortrag: Esca – Situation in Baden; Hansjörg Stücklin, Esca-Symposium 2018 Freiburg 02.05.2018 Einführungsvortrag zur Esca-Erkrankung Vortrag: Einführungsvortrag; Dr. Rene Fuchs, Esca-Symposium 2018 Freiburg 02.05.2018 Das ABC der Esca-Bekämpfung Vortrag: Das ABC der Esca-Bekämpfung; Dr. Andreas Kortekamp, Esca-Symposium 2018 Freiburg 02.05.2018 Auswirkungen der Esca-Krankheit auf Rebe & Wein Vortrag: Auswirkungen der Esca-Krankheit auf Rebe & Wein; Arne Böddingmeier, Esca-Symposium 2018 Freiburg
INTERREG-Projekt "INVAPROTECT" (abgeschlossen 2018)
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INVAPROTECT: Nachhaltiger Pflanzenschutz gegen invasive Schaderreger im Obst- und Weinbau
InvaProtect verfolgt das Ziel des nachhaltigen Pflanzenschutzes vor invasiven Schaderregern. Im Weinbauinstitut liegt der Schwerpunkt der Forschung auf Kirschessigfliege, Amerikanische Rebzikade als Überträger der Vergilbungskrankheit und den Überträgern der Blattrollkrankheit.
Kirschessigfliege
Die Kirschessigfliege mit dem wissenschaftlichen Namen Drosophila suzukii wurde erstmals Ende 2011 in Deutschland nachgewiesen und hat sich seither weiter ausgebreitet. Die Art befällt verschiedene weichschalige Obstsorten, besonders Kirschen und Beerenobst sowie Tafel- und Keltertrauben.
Ausführliche Informationen des WBI zur Kirschessigfliege finden Sie hier: LinkDatum Bezeichnung Typ 23.02.2018 Monitoring der Kirschessigfliege Infoblatt: Monitoring der Kirschessigfliege, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg 02/2018 23.02.2018 Informationsblatt zu Versuchen mit Netzen Informationsblatt: Versuche mit Netzen zum Schutz gegen Drosophila suzukii. Stand: 02/2018 23.02.2018 Informationsblatt Sortenstruktur und gefährdete Rebsorten durch Drosophila suzukii Infoblatt: Sortenstruktur - Gefährdete Rebsorten durch Drosophila suzukii. Stand: 02/2018 23.02.2018 Infoblatt zur Bedeutung weinbaulicher Maßnahmen Infoblatt: Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii im Weinbau - Bedeutung der weinbaulichen Maßnahmen. Stand: 02/2018 23.02.2018 Infoblatt zum Einfluss von Saumstrukturen Infoblatt: Einfluss von Saumstrukturen, wie z.B. Brombeeren auf die Population von Drosophila suzukii und den Befall in angrenzenden Rebanlagen. Stand 02/2018 23.02.2018 A Five Years Analysis of Population-Dynamics in Drosophila suzukii Usefulness of Monitoring Traps and Relevance for Viticulture Infoblatt: Temperatur- und habitatabhängige Aktivität von Drosophila suzukii. Niklas Samuel und Michael Breuer; Staatliches Weinbauinstitut Freiburg. Stand: 02/2018 Amerikanische Rebzikade
Die Amerikanische Rebzikade, Scaphoideus titanus, ist der Überträger der Flavescence dorée. Diese von Phytoplasmen verursachte Vergilbungskrankheit verursacht Symptome wie die Schwarzholzkrankheit, die jedoch von anderen Phytoplasmen hervorgerufen wird. Die Flavescence dorée kann sich im Gegensatz zur Schwarzholzkrankheit epidemisch ausbreiten und ist daher in der EU als Quarantänekrankheit (Pflanzenquarantäne-Richtlinie 2000/29/EG) eingestuft. Voraussetzung für Krankheitsausbrüche ist das Zusammentreffen infizierter Reben mit S. titanus als Überträger. Deutschland gilt bisher als frei von der Flavescence dorée und auch die Zikade wurde noch nicht nachgewiesen. Seit 2016 werden jedoch Populationen des Überträgers in elsässischen Weinbergen und damit erstmals in unmittelbarer Nachbarschaft deutscher Weinbaugebiete festgestellt. Damit ist das Risiko erheblich gestiegen, dass sich die Zikade auch in Deutschland ansiedelt und in Folge die Flavescence dorée auftreten kann.
Datum Bezeichnung Typ 10.11.2017 Informationsblatt zur amerikanischen Rebzikade Faltblatt: Informationsblatt zur amerikanischen Rebzikade und der von ihr übertragene Vergilbunskrankheit (Flavescence dorée)