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2.1.3 Blauer Spätburgunder Rotwein, Premiumqualität

Rebanlage
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Lage:

  • mindestens Lagegüte II

Boden:

  • ausreichend fruchtbar und feucht

  • Trockenstandorte nur mit Bewässerung oder wassersparender Bodenpflege

Klone:

  • Cuvée aus Weinen verschiedener Klone anstreben Klone mit geringeren Erträgen,
  • kleineren Beeren, lockeren Trauben bevorzugen (z. B. FR 1801, Gm 20-13)

Unterlage:

  • 125 AA, SO 4, Börner, Binova oder 5 BB

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite:

  • max. 2,2 m²/Stock

  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage:

  • über 10 Jahre


Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 5 Augen/m²

Düngung und Bodenpflege:

  • ausgeglichen, 40-60 kg N/ha

  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden

  • keine Nachblütedüngung

  • Standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen

  • 3 x heften

  • spät gipfeln

  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)

  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz:

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung

  • 2 x Fungizid gegen Botrytis, außer bei L-Klonen

  • Kupfer-Abschluss-Behandlung


Ernte
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  • vollreife gesunde Trauben, bei guter Wetterlage Lese evtl. hinauszögern

  • mind. 95 °Oe

  • keine Botrytis

  • selektive Handlese mit Sortierung und Kontrolle oder maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • im Bedarfsfall Kühlmöglichkeiten nutzen

  • Einzelstöcke mit hohem Ertrag ausschließen

  • nicht maischen

  • absolut rebsortenrein wegen evtl. Verschnitten zu Weißherbst


Traubenannahme
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  • Traubenannahme max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach Handlese

  • Behälter kippen, nicht pumpen

  • evtl. Teilmenge Maceration carbonique

  • abbeeren

  • 50 mg/kg SO2

  • Saftabzug 10-15 %


Mostbehandlung / Gärung
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Maischegärung:

  • nur optimale Maischegär-Verfahren zulässig (z. B. Maischetaucher)
  • Kaltmaceration anstreben
  • Tannin-Dosage (max. 10 g/hl)
  • evtl. Enzymeinsatz
  • Starttemperatur max. 25 °C
  • Hefezugabe 20 g/hl, „Rotwein-Hefe“
  • außer bei Prädikatsweinen: Maische-Anreicherung auf 13,5 % vol (Saccharose oder Konzentrierung)
  • gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten (u. a. bei Böckserneigung)
  • Gärtemperatur max. 35 °C
  • Nachmaceration auf Maische
  • schonend abpressen mit Tankpresse, nur 1. Pressfraktion für Premiumsegment verwenden
  • keine Schwefelung, Grobabstich 1 Tag nach dem Pressen

Säuremanagement:

  • spundvolle Behälter
  • bei allen Rotweinvarianten kompletter BSA mit Feinhefe
  • Einsatz von Milchsäurebakterien
  • Lagertemperatur 20 °C
  • Überwachung des BSA
  • Abstich 14 Tage nach vollständigem BSA, 5 g/hl SO2 (gestaffelt)

Jungwein
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Behandlungen:

  • spundvoll halten
  • evtl. weitere Tannin-Dosage (Eichenholz-Tannine)
  • reifen lassen
  • langes Feinhefelager
  • nach Verkostung schwefeln

Lagerung: 

  • Holzfasslagerung, ggf. in gebrauchten Barriques
  • bei Barrique-Wein mind. 30 % neue Fässer
  • bei Holzfass- oder Barrique-Hinweisen Lagerzeit mind. 6 Monate

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • Prüfen auf Qualität, ggf. abstufen

  • Stabilitätsprüfung

  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln

  • Farbeinstellung mit farbintensiver Rebsorte

  • evtl. Cuvée verschiedener Fässer

  • Kohlensäure einstellen auf max. 0,6 g/l

Füllung:  

  • Füllung mit 50 mg/l freier SO2 (nach Abzug der Reduktone)

Lagerung:

  • 12-14 °C, dunkel

  • Flaschenreife mind. 2 Monate

  • Vermarktung von Selection nicht vor September des Folgejahres


Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.3 "Blauer Spätburgunder, Premiumqualität"