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2.1.22 Weißer Burgunder, Premiumqualität

Rebanlage
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Lage:

  • Lagegüte I

Boden:

  • ausreichend fruchtbar und feucht

Klone:

  • qualitätsorientiert, z. B.: FR 70, FR 74, D 55, Dreher 209, neuere Klonentwicklungen

Unterlage:

  • alle standortangepassten Unterlagen, 125 AA, SO 4, Börner, Binova, 5 BB

Standweite:

  • max. 2,2 m2/Stock
  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Alter der Rebanlage:

  • über 10 Jahre

Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 5 Augen/m²

Düngung:

  • ausgeglichen, 40-60 kg N/ha
  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden
  • keine Nachblütedüngung
  • standort- und witterungsabhängige Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen
  • bis 3 x heften
  • spät gipfeln
  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)
  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz: 

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung
  • auf späte Lese ausgerichtet
  • 2 x Fungizid gegen Botrytis
  • Kupfer-Abschluss-Spritzung

Ernte
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  • vollreife Trauben

  • spät

  • max. 10 % Botrytis

  • gestaffelte selektive Lese mit Sortierung und Kontrolle oder maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • ggf. aktive Kühlung des Lesegutes bis zur raschen Verarbeitung

  • Temperatur des Lesegutes möglichst unter 15 °C


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme: 

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach Handlese
  • abbeeren, bei hohem Botrytisanteil eventuell Ganztraubenpressung
  • wenig Pumpen, mögl. Kippen
  • Maischestandzeit 5 h (nur bei gesundem Lesegut)

Pressung:

  •  Tankpresse, max. 2 bar
  • hohe Ausbeute anstreben
  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge

Mostbehandlung / Gärung
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Klärung:

  • schwefeln mit 5 g/hl
  • Sedimentation mit Kühlung bei max. 12 °C

Gärung:

  • bei Verzicht auf Prädikat evtl. Anreicherung auf 13 %vol (Saccharose oder Konzentrierung), bei Barrique evtl. auf 13,5 %vol
  • Hefen, die Fülle, Reife und Extrakt fördern
  • Gärtemperatur max. 19 °C
  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin
  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage
  • beifüllen in abklingende Gärung
  • evtl. am Gärende kühlen, um trockene Weine mit einigen Gramm Restzucker zu erhalten
  • beifüllen in abklingende Gärung
  • bei trockenen Weinen Grobabstich und Schwefelung mit 8 g/hl 8 10 Tage nach Gärende
  • evtl. Vergärung im Barrique

Säuremanagement:

  • evtl. BSA auf Hefe (v.a. bei Barriquereifung)
  • evtl. nur Teilmenge mit BSA
  • alternativ: chemische Entsäuerung des Jungweins

Jungwein
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Behandlungen: 
  • Feinhefelager bis Frühjahr (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung: 

  • konstante Temperaturen
  • max. 12 °C, restsüße Weine unter 10 °C
  • mindestens 3 Monate
  • botrytisgeprägte Weine evtl. früh füllen
  • Barrique-vergorene Weine 4 Monate im Barrique reifen lassen
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • abstimmen der Einzelpartien, evtl. Cuvée mit Holzfass/Barrique-Partie
  • Stabilitätsprüfung
  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln
  • evtl. Süßung über restsüße Cuvéepartner

Füllung: 

  • wenn möglich 50 mg/l freie SO2
  • 1,0 g/l Kohlensäure anstreben

Lagerung: 

  • 12-14 °C, dunkel
  • mind. 2 Monate Flaschenlag
  • Vermarktung von Selection nicht vor September des Folgejahres

Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.22 "Weißer Burgunder, Premiumqualität"