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2.1.15 Riesling, Premiumqualität

Rebanlage
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Lage: 

  • nur beste Flächen der Lagegüte I

Boden:

  • sehr gut geeignet: Gesteinsverwitterungsböden

Klone:

  • qualitätsbezogen, z. B.: 198 Gm, FR 52, 239 Gm

Unterlage:

  • 125 AA, Börner

Erziehungssystem:

  • Flachbogen

Standweite: 

  • max. 2,2 m²/Stock
  • anzustreben sind 2 m²/Stock

Alter der Rebanlage: 

  • über 10 Jahre

Kulturführung
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Anschnitt:

  • max. 6 Augen/m²

Düngung: 

  • ausgeglichen, 40-60 kg N/ha
  • N-Schub durch späte Bodenbearbeitung vermeiden
  • keine Nachblütedüngung
  • standort- und witterungsangepasste Bodenpflege

Laubarbeit:

  • Doppel- und Kümmertriebe ausbrechen
  • 2-3 x heften
  • spät gipfeln
  • Entblätterung der Traubenzone (vgl. 1.2.1)
  • 12-15 Hauptblätter/Trieb

Ausdünnen:

Pflanzenschutz:

  • Rebschutz nach Beratungsempfehlung
  • auf späte Lese ausgerichtet
  • 1 x Fungizid gegen Botrytis
  • Kupfer-Abschluss-Spritzung

Ernte
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  • vollreife Trauben

  • möglichst spät

  • selektive Handlese mit Sortierung und Kontrolle oder maschinelle Lese (vgl. 1.2.3)

  • Edelfäule zulässig

  • Temperatur des Erntegutes möglichst unter 15 °C


Traubenannahme / Pressung
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Traubenannahme:

  • max. 1 h nach maschineller Lese, max. 4 h nach Handlese

  • abbeeren, bei hohem Botrytisanteil möglichst Ganztraubenpressung

  • wenig pumpen, mögl. kippen

  • Maischestandzeit 4 h (nur bei gesundem Lesegut)

Pressung: 

  • Tankpresse, max. 2 bar

  • hohe Ausbeute anstreben

  • lange Presszeit, wenig Scheitervorgänge


Mostbehandlung / Gärung
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Klärung:

  • Schwefeln mit 5 g/hl
  • Sedimentation mit Kühlung bei max. 12 °C

Gärung:

  • bei Verzicht auf Prädikat Anreicherung oder Konzentrierung auf 13 %vol
  • Riesling-Hefe, evtl. mit Aromaausprägung (ggf. nur Teilpartien), evtl. Kaltgärhefe
  • Gärtemperatur max. 18 °C
  • nach Mostanalyse gestaffelte Gabe von DAP oder Kombipräparaten mit Thiamin
  • bei Böckserneigung weitere DAP-Dosage
  • beifüllen in abklingende Gärung
  • evtl. am Gärende kühlen, um trockene Weine mit einigen Gramm Restzucker zu erhalten
  • bei durchgegorenen Weinen Grobabstich und Schwefelung mit 8 g/hl 8 bis 10 Tage nach Gärende

Säuremanagement:

  • falls erforderlich chemische Entsäuerung des Jungweins

Jungwein
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Behandlungen:

  • Feinhefelager bis Frühjahr (BSA vermeiden)
  • 50 mg/l freie SO2
  • Schönung nach Analyse
  • entkeimende Filtration

Lagerung: 

  • konstante Temperaturen
  • max. 12 °C, restsüße Weine unter 10 °C
  • botrytisgeprägte Weine evtl. früh füllen
  • spundvolle Gebinde

Füllung / Lagerung
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Füllvorbereitung:

  • mindestens 3 Monate
  • abstimmen der Einzelpartien
  • Stabilitätsprüfung
  • sensorische Optimierung, evtl. mit Schönungsmitteln
  • evtl. Süßung

Füllung:

  • wenn möglich 50 mg/l freie SO2
  • mind. 1,0 g/l Kohlensäure anstreben

Lagerung: 

  • 12-14 °C, dunkel
  • mind. 2 Monate Flaschenlager
  • Vermarktung von Selection nicht vor September des Folgejahres

Erzeugungsprofil einzelner Sorten / Kapitel 2.1.13 "Riesling, Premiumqualität"