Im März 2025 ist das Projekt EPPR (Wissensbasierte Maßnahmen für den nachhaltigen Pflanzenschutz zur langfristigen Erhaltung der Peronospora-Resistenz in pilzwiderstandsfähigen Rebsorten) gestartet.
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten zeichnen sich durch eine erhöhte Resistenz gegenüber Krankheitserregern, wie Plasmopara viticola, dem Verursacher des Falschen Mehltaus der Weinrebe aus. Ohne ein Mindestmaß an Pflanzenschutz könnte die Resistenz aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Erregers an die Wirtspflanze im Laufe der Zeit gebrochen werden. Um einen Resistenzbruch zu verhindern, ist die Entwicklung angepasster Pflanzenschutzstrategien notwendig. Voraussetzung für die Entwicklung solcher Strategien ist ein Verständnis zum Auftreten resistenzbrechender P. viticola Isolate und deren Interaktion mit der Weinrebe.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird ein innovatives Monitoring- und Prognosesystem realisiert, welches auf den bestehenden Systemen VitiMonitoring und VitiMeteo aufbaut. Durch die Kombination eines detaillierten Monitoringsystems, basierend auf Feldbeobachtungen, markergestützter Diagnosemethoden sowie standortgenauen Wetterdaten, mit einem an den Erreger angepassten Prognosesystem zur Vorhersage der Krankheit, entsteht ein bislang einzigartiges Warnsystem. Mit Hilfe dieses als „Resistance Shield“ bezeichneten Systems können Nutzer*innen zukünftig schneller erfahren ob resistenzbrechende P. viticola Isolate in der Nähe ihres Weinbergs gefunden wurden und so ihre Pflanzenschutzstrategie anpassen. Durch intensive Schulungen zu dem neuen System werden Nutzer*innen für die Gefahr eines Resistenzbruchs sensibilisiert und lernen anhand der neu entwickelten Strategie geeignete Gegenmaßnahmen zum langfristigen Erhalt der Resistenz von PIWI-Rebsorten zu ergreifen. Hierdurch wird die Produktionssicherheit langfristig erhöht und der Anbau von PIWIs weiter gestärkt. Das Projekt trägt somit maßgeblich zu einem nachhaltigen und integrierten Pflanzenschutz bei.
In den drei folgenden Jahren gehören neben dem WBI Freiburg auch das Julius-Kühn-Institut Siebeldingen (JKI), das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Neustadt (DLR) sowie die Firma GEOsens in Schallstadt zu den Projektpartnern. Außerdem sind Weinbaubetriebe und Rebschulen an dem Projekt beteiligt.
Projektleitung / Ansprechpartnerin am WBI: Dr. René Fuchs, Referat für Phytopathologie und Diagnostik / Carolin Brune, wissenschaftliche Mitarbeiterin EPPR