2012 konnte mittels NGS eine bisher unbekannte Virussequenz aus wuchsdepressiven Rebstöcken identifiziert werden – das GPGV . Symptomatische Pflanzen zeichnen sich durch starke Triebstauchungen, marmorierte und teilweise deformierte Blätter und einen Ertragsverlust von bis zu 80 % aus. Seit 2012 wurde GPGV weltweit in einer Vielzahl von Rebsorten nachgewiesen. In Deutschland wurden bisher noch keine umfangreichen Studien zu GPGV durchgeführt. Der FDW finanziert momentan ein Projekt am WBI um eine Risikobewertung des GPGV für den deutschen Weinbau auszuarbeiten.
Um eine solche Risikobewertung erstellen zu können, werden folgende Fragestellungen bearbeitet:
- Wie hoch ist die bereits vorhandene Durchseuchung von GPGV in deutschen Weinbauregionen und welche genetischen Varianten sind vertreten?
- Welche/r Faktor/en haben einen Einfluss darauf, ob eine Pflanze Symptome ausbildet bzw. latent bleibt?
- Wie verhält sich die Symptomatik einer infizierten Pflanze im Laufe einer bzw. mehreren Vegetationsperioden?
- Welche Vektoren sind an der Verbreitung des GPGV beteiligt?
- Welche Rolle spielen alternative Wirtspflanzen?
- Welche Auswirkungen hat das Virus auf weinbauliche Parameter?
In Kooperation mit engagierten Winzern, zwei weiteren Forschungseinrichtungen und einer Schweizer Diagnostikfirma für Pflanzenpathogene werden Versuche im Rahmen einer Promotionsarbeit durchgeführt, um Antworten auf die oben genannten Fragen zu finden.